Inhaltsverzeichnis
- 1 Bakterielle Fischvergiftung bedarf meist keiner umfassenden Behandlung.
- 2 Fischvergiftung durch Viren wird ebenso behandelt wie die bakterielle Variante.
- 3 Fischvergiftungen durch Ciguateragifte müssen im Krankenhaus therapiert werden.
- 4 Fischvergiftungen durch Botulinumtoxine müssen mit einem entsprechenden Gegengift therapiert werden.
Bakterielle Fischvergiftung bedarf meist keiner umfassenden Behandlung.
Die bakterielle Fischvergiftung gehört zu den harmlosen Lebensmittelvergiftungen. Das Quälendste für den Patienten sind die Symptome, die Gefahr von Komplikationen ist allerdings gering. Die Therapie der bakteriellen Fischvergiftung beschränkt sich bei gesunden Menschen auf die Behandlung der Symptome, allerdings darf bestehender Durchfall nicht unterdrückt werden, da die Bakterien mit dem Stuhlgang ausgeschieden werden. Die Symptome sind von Patient zu Patient unterschiedlich, meist gehören Übelkeit, Erbrechen und Durchfall zu den Leitsymptomen. Gegen die Übelkeit kann der Arzt entsprechende Präparate verschreiben, die gleichzeitig den Brechreiz verhindern. Kommt es im Rahmen der Fischvergiftung zu Fieber oder Schmerzen, sind frei verkäufliche Arzneimittel wie Paracetamol die beste Therapie, auf Medikamente mit dem Wirkstoff Ibuprofen sollte verzichtet werden, da dieser den Magen-Darm-Trakt zusätzlich belasten kann.
Fischvergiftung durch Viren wird ebenso behandelt wie die bakterielle Variante.
Neben der bakteriellen Fischvergiftung gehört die durch Viren ausgelöste Variante zu den häufigsten Formen der Erkrankung. Es gibt bei einer durch Viren ausgelösten Fischvergiftung keine allgemein wirksame Therapie, lediglich die Symptome können behandelt werden. Da Durchfall eines der häufigsten Symptome der Krankheit ist, muss auf die regelmäßige Zufuhr von Flüssigkeit und Elektrolyten geachtet werden. Insbesondere ältere Menschen leiden oftmals unter einem ausgeprägten Wasserverlust aufgrund von Durchfall bei der Fischvergiftung, so dass hier mitunter eine stationäre Überwachung im Krankenhaus notwendig ist.
Fischvergiftungen durch Ciguateragifte müssen im Krankenhaus therapiert werden.
Zu den schwersten Formen der Fischvergiftung gehört die sogenannte Ciguatera-Fischvergiftung. Diese Erkrankung geht mit schweren Symptomen des Magen-Darm-Trakts einher und führt beim Patienten zu einem ausgeprägten Krankheitsgefühl. Basis der Therapie ist der Ausgleich des Flüssigkeitsverlusts durch Wasser und Elektrolytlösungen. Wird bereits kurze Zeit nach den ersten Symptomen dieser Fischvergiftung der Arzt aufgesucht, kann der Magen ausgepumpt werden, um das Gift im Körper zu reduzieren. Im weiteren Verlauf der Behandlung erhält der Patient eine Zucker-Alkohol-Lösung, welche den Urindrang steigert und auf diese Weise möglichst schnell das Gift aus dem Körper transportiert. Die Gefahr von Komplikationen bei dieser Erkrankung ist deutlich höher als bei einer bakteriellen Fischvergiftung, da es je nach Menge des aufgenommenen Gifts auch zu einer Beeinträchtigung des zentralen Nervensystems kommen kann. Um die Gefahr von Komplikationen zu mildern, ist die Behandlung im Krankenhaus bei der Ciguatera-Fischvergiftung empfehlenswert.
Fischvergiftungen durch Botulinumtoxine müssen mit einem entsprechenden Gegengift therapiert werden.
Durch falsch gelagerte Konserven oder selbst eingekochte Fischgerichte kann es zu einer Vergiftung mit Botulinumtoxinen kommen. Diese Form der Fischvergiftung kann lebensbedrohlich werden, wenn nicht sofort die entsprechende Therapie mit einem Gegengift im Krankenhaus eingeleitet wird. Der Patient bekommt das Gegengift intravenös verabreicht und wird parallel hierzu an Monitoren auf der Intensivstation überwacht. Erst wenn das Gegengift wirkt und alle Symptome abgeklungen sind, kann der Patient das Krankenhaus wieder verlassen. In Deutschland tritt diese Form der Fischvergiftung sehr selten auf, allerdings ist die Sterblichkeitsrate im Vergleich zu allen anderen Fischvergiftungsformen deutlich erhöht. Um der Gefahr einer solchen Vergiftung weitgehend aus dem Weg zu gehen, sollte bereits präventiv auf den Verzehr von äußerlich deformierten Fischkonserven verzichtet werden. Ein deutliches Anzeichen für einen nicht mehr verzehrbaren Inhalt ist eine aufgeblähte Konserve.