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Die Symptome einer bakteriellen Fischvergiftung sind in den meisten Fällen harmlos.
Die bakterielle Fischvergiftung ist die häufigste Form dieser Lebensmittelvergiftung. Die Symptomatik ist leichter Natur und bezieht sich hauptsächlich auf den Magen-Darm-Trakt. Bei einer grundsätzlich gesunden Person ist keine Therapie notwendig, lediglich eine symptomatische Behandlung zur Linderung der Symptome ist empfehlenswert. Die Betroffenen leiden meist mit Beginn 10–20 Stunden nach Verzehr des Fisches unter Durchfall, Übelkeit und Erbrechen, mitunter können sich Bauchschmerzen einstellen. Lediglich bei Personen mit bestehender Immunschwäche besteht ein erhöhtes Risiko hinsichtlich Kreislaufbeschwerden und weiterer Komplikationen, daher ist bei solchen Personengruppen eine engmaschige Kontrolle durch den Arzt erforderlich.
Symptome einer virenbedingten Fischvergiftung sind meist ebenso mild ausgeprägt.
Eine durch Viren ausgelöste Fischvergiftung gehört zu den harmloseren Varianten der Lebensmittelvergiftung. Die Symptome ähneln der bakteriellen Form dieser Erkrankung; etwa 20 Stunden nach dem Verzehr des kontaminierten Fischs treten Beschwerden im Bereich des Magen-Darm-Trakts auf, Durchfall entsteht, und es kann zu Übelkeit und Erbrechen kommen. Die Symptome sind für den Betroffenen durchaus unangenehm, allerdings verschwinden diese meist innerhalb von drei bis vier Tagen wieder vollständig. Die größte Gefahr einer durch Viren ausgelösten Fischvergiftung besteht darin, dass es zu einem ausgeprägten Flüssigkeitsverlust kommen kann. Ursache hierfür ist der oftmals starke Durchfall. Wenn es zu einem akuten Flüssigkeitsmangel kommt, fühlen sich die betroffenen Personen geschwächt, es können Schwindelattacken und Kopfschmerzen auftreten. Dem Flüssigkeitsmangel lässt sich durch ausreichende Zufuhr von Wasser oder Tee vorbeugen, zusätzlich sollte ein Elektrolyt-Präparat gegeben werden.
Starke Symptome beim Verzehr von giftigen Fischen möglich.
Eine seltenere Form der Fischvergiftung entsteht durch den Verzehr eines grundsätzlich giftigen Fisches, wie beispielsweise dem japanischen Kugelfisch. Besonders bei Reisen in den fernen Osten ist Vorsicht geboten, da Teile des Kugelfischs durchaus verzehrt werden können, bei unsachgemäßer Zubereitung jedoch schnell die Gefahr einer Vergiftung entsteht. Die Symptomatik bei dieser Form der Fischvergiftung ist deutlich stärker ausgeprägt und betrifft nicht nur den Magen-Darm-Trakt. Bereits kurze Zeit nach dem Verzehr des giftigen Fischs kommt es zu Schwindelgefühlen und Kreislaufbeschwerden. Je nach aufgenommener Menge des betroffenen Fischs kommt es zu Lähmungserscheinungen, motorischen Ausfällen und starken Kopfschmerzen. Wird die Vergiftung nicht schnellstmöglich behandelt, kann die Erkrankung einen tödlichen Ausgang haben. Betroffene Patienten sollten umgehend in ein Krankenhaus aufgenommen werden, hier wird als Erste-Hilfe-Maßnahme zunächst der Magen ausgepumpt.
Gefährliche Vergiftung durch in Fischkonserven enthaltene Botulinumtoxine.
Die gefährlichste Form der Fischvergiftung wird durch Botulinumtoxine ausgelöst. Diese bilden sich häufig in unsachgemäß gelagerten Fischkonserven und können zu schweren, bis tödlichen Symptomen führen. Unmittelbar nach dem Verzehr des vergifteten Fischs entwickeln sich Muskellähmungen beim betroffenen Patienten, es kann zu Krampfanfällen und schließlich zum Verlust des Bewusstseins kommen. Die sofortige Aufnahme ins Krankenhaus und die Verabreichung eines Gegengifts ist die einzige Möglichkeit der Heilung, unbehandelt endet diese Fischvergiftung tödlich. Bevor die Lähmungserscheinungen für den Betroffenen spürbar werden, versucht der Körper die Toxine auszuscheiden, es kommt zu Durchfall und Erbrechen. Meist sind von der Lähmung zunächst die Augenmuskeln betroffen, der vergiftete Patient leidet unter Sehstörungen und einem eingeschränkten Sichtfeld. Aufgrund der schweren Symptomatik wird der Arzt bei dieser Fischvergiftung in den meisten Fällen rechtzeitig eingeschaltet, so dass die Sterblichkeitsrate durch Botulinumtoxine trotz der hohen Gefahr bei lediglich einem Prozent liegt.