Inhaltsverzeichnis
Keine speziellen Medikamente erforderlich, bei bakterieller Fischvergiftung.
Die häufigste Form der Fischvergiftung wird durch Bakterien ausgelöst, trotz unangenehmer Symptome besteht nur selten eine ernstzunehmende Gefahr für den betroffenen Patienten. Es gibt keine medizinisch empfohlene Therapie mit Medikamenten, da in der Regel nur die Symptome gelindert werden können. Die Leitsymptome einer Fischvergiftung durch Bakterien sind Bauchschmerzen, Durchfall, Übelkeit und Erbrechen, je nach Menge des verzehrten Fischs können diese Anzeichen leichter oder stärker zu Tage treten. Der Durchfall darf bei einer bakteriellen Fischvergiftung nicht durch Medikamente verhindert werden, die für die Verlangsamung der Darmtätigkeit verantwortlich sind. Auch wenn der Durchfall für den Patienten äußerst unangenehm ist, werden auf diesem Wege Bakterien aus dem Körper geschwemmt, was für eine schnelle Genesung wichtig ist. Gegen Symptome wie Schmerzen, Übelkeit und Erbrechen können vom Arzt geeignete, möglicherweise pflanzliche Präparate verordnet werden. Sehr wichtig ist der Ausgleich von verlorener Flüssigkeit und Elektrolyte, dies ist die Basis der Therapie einer bakteriellen Fischvergiftung.
Ähnlich wie bei der bakteriellen Variante, geht auch die Fischvergiftung durch Viren mit Symptomen im Bereich des Magen-Darm-Trakts einher. Die Behandlung mit Medikamenten ist auch hier abhängig von den Symptomen, gegen Übelkeit und Erbrechen stehen zahlreiche pflanzliche, aber auch chemische Wirkstoffe zur Verfügung. Kommt es zu krampfartigen Bauchschmerzen, haben sich Medikamente mit dem Wirkstoff Buscopan bewährt. Auch bei der viralen Fischvergiftung ist die Aufnahme von Flüssigkeit sehr wichtig, Tees mit Salzen oder Elektrolytlösungen oder einfaches, stilles Wasser sind ideal geeignet, um die verlorene Flüssigkeit zu ersetzen. Kommt es während einer Fischvergiftung zu Symptomen einer Austrocknung, ist eventuell die Behandlung im Krankenhaus fortzusetzen.
Behandlung einer Ciguatera-Fischvergiftung findet meist im Krankenhaus statt.
Die Ciguatera-Fischvergiftungen gehört zu den schweren Lebensmittelvergiftungen, hier ist meist eine medikamentöse Behandlung unter ärztlicher Kontrolle im Krankenhaus unumgänglich. Neben dem Ausgleich von verlorenen Flüssigkeiten durch Wasser und Elektrolytlösungen werden die Patienten mit einem Zucker-Alkohol-Gemisch namens Mannit therapiert. Dieses Medikament regt die Urinausscheidung an, was zu einem schnelleren Abbau des Gifts im Körper des Betroffenen führt. Ein wirksames Gegengift bei einer Ciguatera-Fischvergiftung gibt es nicht, weitere Medikamente kommen je nach Symptomen zum Einsatz. Bei besonders starken Bauchschmerzen, die bei einer solchen Form der Fischvergiftung nicht selten vorkommen, empfehlen sich Präparate mit Paracetamol, da diese eine krampflösende Wirkung haben können.
Bei einer Fischvergiftung durch Botulinumtoxine ist die sofortige Gabe eines Gegengifts notwendig.
Die gefährlichste aller Fischvergiftungen ist die Vergiftung durch Botulinumtoxine. Wird diese Form der Lebensmittelvergiftung nicht oder nicht rechtzeitig behandelt, führt sie relativ schnell zum Tod des Patienten. Die einzig wirksame Behandlung bei einer solchen Vergiftung ist die Verabreichung eines Gegengifts, sowie die stationäre Beobachtung in einem Krankenhaus. Wird die Erkrankung rechtzeitig diagnostiziert und behandelt, sind die Heilungschancen für den Patienten hoch. Botulinumtoxine greifen das zentrale Nervensystem an, daher kann es zu Krämpfen und Ausfallerscheinungen kommen. Je nach Ausmaß der Symptome bekommen die Patienten muskelerschlaffende Medikamente verabreicht, um Verletzungen durch starke Verkrampfungen zu vermeiden. Nach Verabreichung des Gegengifts fühlt sich der Betroffene meist relativ schnell wieder besser und es kommt zur Genesungsphase. Ohne Gegengift endet eine Fischvergiftung durch Botulinumtoxine in jedem Fall tödlich.