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Bakterielle Fischvergiftungen werden meist anhand der Anamnese diagnostiziert.
Kommt es kurze Zeit nach dem Verzehr von Fisch zu Symptomen im Bereich des Magen-Darm-Trakts, kann von einer Fischvergiftung ausgegangen werden. Da die Beschwerden bei einer durch Bakterien ausgelösten Fischvergiftung fast immer harmlos sind, bedarf es keiner speziellen Diagnostik. Aufgrund der Anamnese kann der Arzt mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Fischvergiftung diagnostizieren. Besteht der Verdacht auf eine andere Erkrankung, können die Bakterien entweder in möglichen Überresten des verzehrten Speisefischs oder in den Ausscheidungen des Patienten nachgewiesen werden. Bei ungewöhnlich stark ausgeprägten Symptomen kann die Gabe eines Antibiotikums angezeigt sein, schlägt dieses an und die Symptomatik wird schwächer, ist die bakterielle Ursache der Fischvergiftung praktisch bewiesen.
Kommt es nach dem Verzehr von Fisch zu einer Vergiftung, kommen in den meisten Fällen als Auslöser nur Viren oder Bakterien in Betracht. Da bei beiden Ursachen mit einer harmlos verlaufenden Symptomatik zu rechnen ist, verzichten die meisten Ärzte auf eine genaue Ursachenforschung. Die Gabe spezieller Medikamente ist bei beiden Formen der Fischvergiftung unnötig, meist ist die Zufuhr von ausreichend Flüssigkeit, angereichert mit Elektrolyten, ausreichend. Sind die Symptome nach drei bis vier Tagen nicht deutlich gemildert oder kommt es während der Erkrankungsphase zu hohem Fieber und Kreislaufbeschwerden, wird der Arzt zunächst versuchen anhand eines Blutbilds den genauen Erreger zu identifizieren.
Bei einer Vergiftung durch Botulinumtoxine ist die Diagnose meist schnell gestellt.
Eine Fischvergiftung durch Botulinumtoxine tritt meist unmittelbar nach dem Verzehr von Fischkonserven auf. Da in vielen Fällen nicht nur eine, sondern gleich mehrere Personen betroffen sind, hat der Arzt meist nach wenigen Minuten bereits eine Verdachtsdiagnose. Der Nachweis von Botulinumtoxinen ist über das Blut oder den Stuhl der erkrankten Person möglich, da eine solche Laboruntersuchung aber einige Zeit in Anspruch nimmt, wird die Behandlung bereits beim Verdacht auf diese Form der Vergiftung eingeleitet. Selbst wenn sich nach Abschluss der Untersuchungen herausstellt, dass keine Vergiftung mit Botulinumtoxinen vorlag, wirkt sich die Gabe des Gegengifts für den betroffenen Menschen nicht schädlich aus. Würde die Behandlung jedoch erst erfolgen, wenn die Verdachtsdiagnose gesichert ist, besteht eine deutlich höhere Gefahr für einen tödlichen Ausgang der Vergiftung.
Die Diagnose von Fischvergiftungen erfolgt fast immer aufgrund der Vorgeschichte.
Es gibt mehrere Formen der Fischvergiftung, doch fast immer wird die Diagnose aufgrund der Anamnese gestellt. Treten nach dem Verzehr von Speisefisch Symptome auf, besteht bei den meisten Ärzten immer der direkte Verdacht einer Fischvergiftung. Da die Symptome bei der bakteriellen Vergiftung beispielsweise recht harmlos sind, ist kein aufwändiges Diagnoseverfahren erforderlich. Auch bei den schweren Fischvergiftungen, wie beispielsweise der Ciguatera-Vergiftung ist die Anamnese für den Arzt von hoher Wichtigkeit. Die Ermittlung von Laborwerten nimmt fast immer mehrere Stunden in Anspruch, bei gefährlichen Fischvergiftungen ist jedoch eine sofortige Behandlung vonnöten. Recht eindeutig ist die Diagnose beim Verzehr von einem giftigen Fisch, wie beispielsweise dem japanischen Kugelfisch. Treten hier innerhalb weniger Stunden nach der oralen Aufnahme die entsprechenden Symptome auf, benötigt der behandelnde Arzt keine weiteren Untersuchungen um seine Diagnose stellen zu können. Grundsätzlich spielt die Diagnose bei Vergiftungen nur eine untergeordnete Rolle, wichtiger ist bei gefährlichen Formen der Erkrankung die sofortige Behandlung.